Verkehrsunfall am Feuerwehrhaushaus Wittel – Übungsdienst des Löschzuges Gohfeld Wittel
Freitagabend, 35 Grad – die Sonne brennt und der Schweiß läuft. Auf dem Hof des Feuerwehrhauses, am Standort Wittel, steht ein roter Ford Fiesta. Die Fahrertür ist eingedrückt. Die Feuerwehr rückt an
Am vergangenen Freitag ging es beim Feuerwehrdienst des Löschzuges Gohfeld Wittel um die Handlungsweisen beim einen Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen. Neben Rettungskarte, Fahrzeug-und Gerätekunde des HLF20 aus dem Standort Mennighüffen, ging es vor allem um die praktischen Erfahrungen an einem Unfallauto. Besonderes Augenmerk lag auf der Erkundung, den möglichen Vorgehensweisen um die eingeklemmten Personen zu retten sowie deren Eindrücke während des Rettungsvorganges.
Während der Übung wurde ein Fahrzeug mit Hilfe von hydraulischem Rettungsgerät in mehreren Abschnitten geöffnet. Dazu gehörte unter anderem das Schaffen von Versorgungsöffnungen, durch das entfernen von Scheiben. Danach wurden Türen und das Dach entfernt. Mit Hilfe der Rettungskarte, die sich als ein QR-Code im Tankdecke des Fiestas befand, konnte der Einsatzleiter entscheiden, an welchen Stellen Schere und Spreizer angesetzt werden konnten.
Auf der Rettungskarte sind neben den verstärkten Teilen des Fahrzeugs auch die Orte von Batterie, Tank und die Druckzylinder von Airbags und Gurten eingezeichnet. Dies sind wichtige Informationen für die Einsatzkräfte.
Die zwei eingeklemmten Personen wurden durch die Kammeraden Tim Weber und Tobias Neubert dargestellt. Hierdurch erhielt die Gruppe die Möglichkeit, die Personenrettung aus zwei Blickwinkeln zu betrachten.
Aus Sicht der Feuerwehr wurde deutlich, dass ruhiges und überlegtes Arbeiten, Ordnung an der Arbeitsstelle schafft. Zudem ist eine gute Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst unabdingbar.
Aus Sicht der Insassen im Auto dagegen wurde klar, dass es das wichtigste ist, mit den Personen zu kommunizieren: Was passiert gerade? Was passiert als nächstes und was für Geräusche sind zu hören? Die eingeklemmten Personen wissen nicht was passiert und in einer Unfallsituation völlig ahnungslos welche Tätigkeiten von der Feuerwehr aus gehen. Nur durch die Kommunikation kann erklärend vermittelt werden, was an der Einsatzstelle in einzelnen Schritten passiert. Denn nur so kann ein Traumarisiko bei den Personen verringert werden.
Durch die gute Unterstützung der Löschgruppe Mennighüffen, das schöne Wetter und eine rege Teilnahme an dem Abend, war es ein gelungener Dienstabend.
Bericht: Annemarie Coring
Fotos: Annemarie Coring & Michael Kolpak